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Deutschland-Achter knapp geschlagen
(2002-07-14 17:37:47) Luzern - Der Deutschland-Achter ist seiner Favoriten-Rolle auf dem Luzerner Rotsee nicht gerecht worden, kann aber der WM in Sevilla voller Zuversicht entgegensehen.

Nach den überzeugenden Siegen in Vorlauf und Halbfinale musste sich das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) im Finale der Weltcup- Regatta dem Boot aus den USA mit einer halben Bootslänge geschlagen geben. Die Crew um Schlagmann Michael Ruhe (Hameln), die noch vor vier Wochen in Hazewinkel (Belgien) dominiert hatte, hielt jedoch mit einem starkem Schlussspurt die Kanadier auf Distanz. «Wir brauchen uns in der Weltklasse nicht zu verstecken und haben noch Reserven. Ich bin stolz auf diese Mannschaft», sagte Trainer Dieter Grahn nach dem packenden Rennen.

Neben dem Achter sorgte auch die restliche DRV-Flotte zwei Monate vor den Weltmeisterschaften in Südspanien (15. bis 22. September) für eine positive Bilanz. In den 14 Finals der olympischen Bootsklassen gab es insgesamt vier Siege, vier zweite und zwei dritte Plätze. «Die Saat geht auf. Unser stark verjüngtes Team hat auf einer sehr stark besetzten Regatta überzeugt», meinte DRV-Sportdirektor Michael Müller voller Freude über die Erfolge im Männer-Einer, Vierer ohne Steuermann, leichten Frauen-Doppelzweier und Frauen-Achter.

Dank dieser ansehnlichen Ausbeute beim ersten echten internationalen Härtetest der Saison mit über 800 Athleten aus 40 Ländern konnte die DRV-Elite die Führung im Weltcup vor Großbritannien ausbauen. Das letzte von insgesamt drei Weltcup-Rennen findet am ersten August-Wochenende in München statt.

Für eine aus deutscher Sicht besonders erfreuliche Überraschung sorgte Marcel Hacker vom Casseler Frauen-Ruderverein. Elf Monate nach seinem enttäuschenden WM-Auftritt an gleicher Stätte kam der 25 Jahre alte Olympiadritte mit einer knappen Bootslänge vor Weltmeister Olaf Tufte (Norwegen) und dem ehemaligen Titelträger Iztok Cop (Slowenien) ins Ziel. Damit dominierte erstmals seit dem Erfolg von Thomas Lange im Jahr 1992 wieder ein deutscher Einer-Ruderer auf dem Rotsee. «Das gibt Auftrieb für die kommenden Aufgaben», jubelte Hacker nach dem Start-Ziel-Sieg, «ich habe in keinem Moment an mir gezweifelt. Meine Rechnung ist aufgegangen.»

Ihr Soll erfüllte Katrin Rutschow-Stomporowski: Die Weltmeisterin, die zu Saisonbeginn mit einer hartnäckigen Virusinfektion zu kämpfen hatte und deshalb beim Aufbautraining ins Hintertreffen geraten war, musste sich im Skiff nur der Olympiazweiten Roumiana Neykowa (Bulgarien) geschlagen geben.

Mehr und mehr zu einem Goldanwärter für die WM entwickelt sich der Vierer ohne Steuermann. In beeindruckender Manier gab die Crew vom Dortmunder Stützpunkt der Konkurrenz aus Italien und Slowenien das Nachsehen. Allerdings fehlte in Luzern die erste Garnitur von Weltmeister Großbritannien.

Mäßig viel die Bilanz im Frauen-Doppelzweier und Frauen- Doppelvierer aus. Gehandicapt durch die Ausfälle von Kathrin Boron (Schwangerschaft) und Manja Kowalski (Rückenverletzung) blieben die beiden erfolgsverwöhnten Teams von Erfolgstrainerin Jutta Lau erstmals seit Jahren in Luzern ohne Sieg.

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